Für die Berechnungen wird das Modell der Heizgradtage angenommen. Das heisst, man nimmt an, dass die Wärme, die durch die Fensterscheiben verloren geht, durch zusätzliche Heizenergie ausgeglichen werden muss. Dabei wird die Dynamik des Gebäudes beim Aufheizen und Abkühlen nicht berücksichtigt. Energiegewinne durch den solaren Wärmeeintrag werden vernachlässigt.
Die Berechnung wird für die Verglasung im Schweizer Mittelland vereinfacht mit 3100 Heizgradtagen durchgeführt. Heizgradtage (HGT) - HEV Schweiz (hev-schweiz.ch)
Für andere Standorte und reale zukünftige Bedingungen kann das Ergebnis abweichen.
Mit dynamischen Berechnungen, die den solaren Wärmeeintrag detaillierter berücksichtigen (Energiesimulator), ergibt sich eine typische Amortisationszeit für den Energieaufwand zwischen 0.8 und 3 Jahren, abhängig von Standort, Nutzung und Gebäudeeigenschaften wie Ausrichtung der Verglasung.
Ausgangslage:
Einfamilienhaus Stand 1975 mit 30 m2 alten 2-fach Isoliergläsern und Ölheizung. 2-fach-Isolierglas: Ug-Wert 2,9 W/(m2∙K)
Neue 3-fach Verglasung:
Einfamilienhaus Stand 1975 mit 30 m2 neuen 3-fach Isoliergläsern und Ölheizung. 3-fach-Isolierglas: Ug-Wert 0,6 W/(m2∙K)
Aufbau MIG: 4 EN2plus/14Ar/4/14Ar/4 EN2plus
Anzahl Heizgradtage: 3100 (entspricht Mittelland CH)
Energieaufwand durch Wärmeverluste Fenster:
Umrechnung in CO2
Ein Liter Heizöl liefert rund 10 kWh Wärmeenergie (bezogen auf den Heizwert).
Der Nutzungsgrad der Heizung wird mit 0.9 angenommen. 1kWh Wärmeenergie aus dem Heizöl bringen 0.9 kWh Nutzenergie.
Um 5134 kWh Nutzenergie aufzubringen braucht es also 5134 kWh / 10 kWh/l / 0.9 = 570 l Heizöl. 1 l Heizöl emittiert bei seiner Verbrennung 2.65 kg CO2 (erneuerbarheizen.ch Erläuterungen).
Durch die bessere Verglasung können 2.65 kg CO2/l ∙ 570 l ≈ 1500 kg CO2 pro Jahr eingespart werden.
Die Annahme zur benötigten Energie von 267 kWh pro m2 zur Herstellung der Verglasung basiert auf den Ökobilanzdaten im Baubereich 2022 der KBOB.